vom Bürgerprotest zum konkreten Projekt
Vorgeschichte und Ausblick
Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise und einer monatelangen Debatte um städtische Leerstände in München, entstand im Sommer 2014 ein Aktionsbündnis, die das Thema Flucht und Migration von den Sammelunterkünften an den Stadträndern ins Herz der Stadt bringen wollte.
Getragen von der beeindruckenden Stimmung bei den von uns organisierten Münchner Massendemonstrationen gegen Pegida um den Jahreswechsel 2014/2015 herum, gründeten wir im März 2015 eine Sozialgenossenschaft, mit dem Ziel in der Innenstadt ein Unterbringungs- und Kulturzentrum für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge und interessierte Münchner zu etablieren: die Bellevue di Monaco eG.
Das eG steht für eine offiziell eingetragene Genossenschaft. Diese außergewöhnliche Organisationsform erlaubt es, das für Renovierung und Umbau nötige Grundkapital durch Mitgliedereinlagen aufzustellen und gibt den Mitgliedern großes Mitspracherecht.
Die renovierungsbedürftigen Gebäude Müllerstraße 2-6 hatten durch die Bürgerinitiative zum Erhalt des angrenzenden Bolzplatzes und die Goldgrund-Gorilla-Renovierungsaktion über die Stadtgrenzen hinaus Bekanntheit erlangt.
Im April 2016 verpachtete die Landeshauptstadt München die Häuser für die nächsten 40 Jahre an die Sozialgenossenschaft – das Projekt konnte beginnen!
Seit dem Abschluss der Sanierung und dem Bezug der letzten Wohnungen im Sommer 2018 bietet das Bellevue etwa 40 Menschen Unterkunft, sowie mit seinen Beratungsangeboten, seinen Veranstaltungsräumen und einem großen Kulturprogramm eine zentrale Anlaufstelle zum Thema Flucht und Migration.
Es ist heute wichtiger denn je pragmatisch, unaufgeregt und mitmenschlich ein wirkliches Ankommen der Geflüchteten bei uns zu ermöglichen. Das Bellevue di Monaco bietet den Raum dafür – und auch ein Forum für Debatten sein, in denen sich die ganze Stadtgesellschaft mit Zukunftsthemen wie Flucht und Migration, Ausgrenzung und Einwanderung, Extremismus und Populismus auseinandersetzt.
Für den Betrieb des Projektes sind wir laufend dabei, Stiftungsgelder und Spenden einzusammeln, sowie noch mehr Bürgerinnen und Büger davon zu überzeugen, selbst Mitglied bei uns zu werden.