DIREKT ZU:
✸ HEUTE IM BELLEVUE ✸ KULTURVERANSTALTUNGEN ✸ BERATUNG ✸ SPRACHE + LERNEN ✸ WORKSHOPS ✸ OFFENE TREFFEN ✸ EHRENAMTLICHE ✸ SPORT
✸ LIVESTREAMS immer unter: www.bellevuedimonaco.de/live
✸ Hier das aktuelle PROGRAMM (MAR/APR 25) als PDF
✸ Hier der aktuelle NEWSLETTER MAR 25
✸ Hier können Sie den NEWSLETTER ABONNIEREN.
✸ Das Bellevue di Monaco auf SOCIAL MEDIA

#miasanda
Sonntag, 30. März, 15:30 - 18:30
Teil 3 der Veranstaltungsreihe zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025
Part 3 of the series of events for the International Weeks against Racism 2025
Musikalische Begleitung & Performance: Vanesa Suhayda und Leticia Toro
Leitung: Dr. Corina Toledo
Moderation: Günseli Yilmaz
Referentinnen:
- Naa Ayekai Squire
- Carmen Romano
- Yanjie Mei
- Biancka Miranda
Mit der Hashtag-Reihe wollen wir #miasanda als eine Plattform und als Reflexionsprozess für migrantische, weibliche Repräsentation und Sichtbarkeit etablieren. Uns geht es dabei um den direkten Austausch und die Interaktion zwischen den Teilnehmerinnen und dem Publikum.
Wir interpretieren den Satz des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ so, dass es eine „Wahrheit“, also Werte gibt, die allen Menschen inhärent sind. Aus dieser Perspektive sehen wir die aktuelle deutsche Migrationsdebatte als äußerst kritisch, denn Migrantinnen kommen selten bis gar nicht als Subjekte ihrer eigenen Erfahrungen bzw. Geschichte vor. Ist das auf eine hegemoniale Deutungsmacht der Mehrheitsgesellschaft zurückzuführen, die oft männlich und weiß dominiert ist? Warum wird die Vielfalt der migrantischen Gemeinschaft nicht hinreichend berücksichtigt, sondern das Bild einer monolithischen, homogenen Gruppe gezeichnet? Fakt ist: Die Realität der Migrantinnen charakterisiert sich durch eine Vielfalt von Lebensbedingungen oder Lebenswelten. Diese Diversität hat zu einer Bereicherung in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft geführt, ja es hat sich gar ein tiefgreifender und rasanter Wandel vollzogen.
Mit #miasanda möchten wir dezidiert den Blick von der gängigen Defizitperspektive hinlenken zu den unglaublichen Potenzialen und Talenten von Migrantinnen. Zu übersehen ist nicht mehr, dass Migrantinnen in den letzten Jahrzehnten zu handelnden Akteurinnen in Migrationsprozessen geworden sind. Sie übernehmen nicht nur Verantwortung für die eigenen Belange und Interessen, sondern sind zugleich bereit, Verantwortung für Gesellschaft und Gemeinschaft als Ganzes mitzutragen. Darum möchten wir mit dem Hashtag erreichen, dass über Migration diskutiert, gestritten und debattiert werden kann, soll und darf, aber niemandem erlaubt sein darf, gegen Migrantinnen zu hetzen. Fremdenfeindliche Diskurse, Vorurteile, überkommene Traditionen oder Stereotypen behindern eine friedliche Koexistenz, anstatt sie zu fördern. #miasanda ist Reflexionsprozess und Diskussionsplattform für existenzielle Fragen:
Inwieweit führt die Zuschreibung von Migrantinnen als die „Anderen“, „Fremden“, „People of color“ oder die Bezeichnung „Menschen mit Migrationshintergrund“ in politischen Diskursen und gesellschaftlich etablierten Sichtweisen eher zur Segregation und Stigmatisierung als zur Integration? Könnte dies gar zur Trennung führen – einer Trennung nach Wohngebieten, nach sozialem Status, nach ethnischen, religiösen und/oder sprachlich-kulturellen Kriterien?
Eine gelingende Integration ausländischer Mitbürgerinnen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ein fortwährender gesamtgesellschaftlicher Prozess, der uns alle angeht und der sicher über Generationen verläuft. Integration kann nur gelingen, wenn Migrantinnen ein akzeptierter Teil der Gesellschaft sind, sowohl als Individuen als auch als Gruppe. Die Relevanz der Wechselseitigkeit des Integrationsprozesses muss heute mehr denn je unterstrichen werden. Auf die reziproken Leistungen und gegenseitige Anerkennung der Diversität oder Vielfalt und des „Anderssein“ möchten wir im Dialog näher eingehen. Aus kollektiven Erfahrungen können sich authentische Reflexionsprozesse ergeben.
Zu Wort kommen Frauen, die bereits in Deutschland geboren, aufgewachsen und sozialisiert sind. Darum sei die Frage erlaubt: Sind sie immer noch Migrantinnen, obwohl sie gar keine Migration in ihrem Leben erlebt haben? Welche Bedeutung hat Migration für mich als Betroffene und für die Anderen, die Aufnehmenden, die mich als Fremde wahrnehmen?
Durch gängige Narrative geraten die positiven Auswirkungen der Migration auf unsere Gesellschaft oft in den Hintergrund. Doch Migrantinnen tragen wesentlich dazu bei, den Fachkräftemangel abzumildern und gestalten zudem die kulturelle, ökonomische, gesellschaftliche und politische Entwicklung des Landes, und zwar schon sehr lange.
Heute können wir sagen: Migration ist ein Stück Normalität geworden.
“Deutschland schafft sich nicht ab, sondern Deutschland bereichert sich durch Migration!” Dr. Corina Toledo
Naa Ayekai Squire hat drei universitäre Abschlüsse: in Ghana erlangte sie einen Bachelor of Education (University of Education Winneba) und einen Master of Philosophy (University of Ghana, Accra), 2019 folgte ein M.A. in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen und Europäische Integration an der Universität Konstanz. Als Referentin und Moderatorin hat sie bei unzähligen Panels mitgewirkt. Nach einer Tätigkeit als Geschäftsführerin und Trainerin bei The Speech Island Consultancy Abuja in Nigeria und im Bereich Fundraising beim Bellevue Di Monaco eG arbeitet Na Ayekai nun als Projektkoordinatorin und Pädagogin in der InitiativGruppe e.V.- Mikado Jugendkultur und Bildung.
In ihrer Freizeit engagiert sich Naa Ayekai als Beiratsmitglied im Eine Welt Haus München, als beratendes Mitglied im Migrationsbeirat, als Gründerin der Ubuntu Collective Munich und als Mitglied von frau-kunst-politik.
Carmen Romano kommt aus Italien und wohnt seit 2011 in München. Seit 2014 arbeitet sie im Bereich politische Bildung, seit 2017 für die Petra-Kelly-Stiftung.
Insbesondere im Bereich Migration und Integration ist sie politisch aktiv, seit 2023 als gewähltes Mitglied des Migrationsbeirats München. In diesem Kontext ist sie Sprecherin für die Liste “grünnahes Vielfaltsbündnis”, Koordinatorin der AG “Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt” und Stellvertretende Sprecherin des Ausschusses Nr. 4. Von 2018 bis 2021 hat sie den Podcast “Die Farbe der Nation” mitgestaltet.
Carmen ist Gründungsmitglied des Bündnisses Equal Care München, Insta Equal Care
Yanjie Mei zog 2006 mit ihrem italienischen Freund und einem Hauptschulabschluss nach Deutschland. Dort begann sie ein inspirierendes Bildungsabenteuer, das sie zur Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München führte, wo sie Erziehungswissenschaften (B.A.) studierte. Jahre später schloss sie ein Masterstudium in Bildungsmanagement (M.A.) an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg ab. Ihr beruflicher Werdegang begann als Lehrerin für Kinder von Wanderarbeitern in Shanghai und später in Deutschland als Erzieherin im Kindergarten, wo sie ihre Leidenschaft für die Erziehung von Kindern entdeckte. Schritt für Schritt erweiterte sie ihre Kompetenzen und erarbeitete sich eine Position als Dozentin an einer Hochschule. Damit erfüllte sie sich ihren langgehegten Traum, in der Lehre tätig zu sein und ihre Bildungsphilosophie zu teilen.
Seit 2024 ergänzt sie ihre Lehrtätigkeit als Agile Coach, wobei sie Führungskräfte und Teams darin unterstützt, agile Prinzipien in ihre Arbeitsweisen zu integrieren. Mit ihrer beeindruckenden persönlichen und beruflichen Entwicklung ist Yanjie Mei ein Vorbild für Veränderung, Zielstrebigkeit und lebenslanges Lernen.
Als Referentin bei #miasanda möchte ich dazu beitragen,
migrantische, weibliche Perspektiven – insbesondere die von asiatischen Frauen – sichtbar zu machen,
um die Vielfalt und Potenziale dieser Lebensrealitäten zu würdigen und hegemoniale Stereotype aufzubrechen.
Yanjie Mei
Biancka Arruda Miranda, geboren in Brasilien, lebt seit 2017 in Deutschland, ist Politikwissenschaftlerin (M.A.), zertifizierte Social Justice und Diversity Trainerin und Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin. Sie betreibt die Sendung „in Brasilien unterwegs“ auf Radio Lora München und arbeitet eng mit den Indigenen zusammen. Sie ist auch als Bildungsreferentin zu Antikolonialismus, Dekolonialismus, Klimakolonialismus u.ä. tätig.
Biancka Arruda Miranda ist im Vorstand von KoBra- Kooperation Brasilien e.V. und Commit e.V. und seit 2024 ist sie Beiratsmitglied im Eine Welt Haus München.
Moderation: Günseli Yilmaz
Günseli Yilmaz hat ihr Master in Philosophie absolviert. Sie beschäftigt sich mit feministischer Theorie und Praxis sowie mit dem Marxismus und dem Antirassismus; darüber hält sie Vorträge und leitet Schulungen. Nebenbei schreibt sie für Zeitungen und ist auch im Radio zu hören.
“Ich freue mich, die Veranstaltung zu moderieren, weil ich mich mit nicht-deutschen Frauen austauschen möchte, die der gegenwärtigen Migrationsdebatte ebenso kritisch gegenüberstehen wie ich selbst.”
Musikalische Begleitung und Performance: Vanesa Suhayda und Leticia Toro
Vanesa Suhayda begann im Alter von 9 Jahren in Buenos Aires mit ihrer Ausbildung in gesunder Körperhaltung. Ausgebildet in klassischen Tänzen und argentinischer Folklore wurde sie seit ihrem 14. Lebensjahr mit großen Lehrern wie Koki und Pajarín Saavedra. 2024 ist Vanesa in verschiedenen Theatern in Buenos Aires, in München und auf der Hauptbühne von Cosquín, Argentinien aufgetreten. Mit mehr als 18 Jahren Erfahrung widmet sie sich auch dem Unterrichten von Haltungskorrektur und Myofascial Release.
Leticia Toro wurde in Salta, Argentinien, geboren. Im Alter von 6 Jahren entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Tanz und die darstellenden Künste. Ihre Technik basiert auf einer Vielzahl von Disziplinen wie Ballett, zeitgenössischem Tanz, Jazz, lateinamerikanischer Folklore und sogar tropischen Rhythmen wie Salsa und Bachata. Für Leticia ist der Tanz die universelle Sprache der Gefühle.
