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Unser Schmerz ist unsere Kraft
Sonntag, 25. Januar 2026, 14:00 - 16:00
Unser Schmerz ist unsere Kraft – Lesung und Gespräch
Mit Gamze Kubaşık, Semiya Şimşek und Christine Werner
Gamze Kubaşık and Semiya Şimşek speak about their fathers, who were murdered by the far-right terrorist NSU, as well as their experiences with authorities and the media and their long-standing fight for truth and remembrance. Drawing on their youth book “Unser Schmerz ist unsere Kraft/ Our Pain Is Our Strength,” they share how they transformed profound loss into collective resolve and resistance against forgetting.
Gamze Kubaşık und Semiya Şimşek verloren durch die Mordserie des rechtsterroristischen NSU ihre Väter. Am 9. September 2000 wurde Enver Şimşek in Nürnberg und am 4. April 2006 Mehmet Kubaşık in Dortmund von dem rechtsterroristischen NSU ermordet. Neben Enver Şimşek und Mehmet Kubaşık ermordete der NSU zwischen 2000 und 2007 Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.
Gamze Kubaşık und Semiya Şimşek werden über ihre Familiengeschichte, ihren Vater, den NSU-Komplex und ihren Kampf um Aufklärung sowie Erinnerung sprechen. Sie werden erzählen, wie sie die erschütternden Geschehnisse damals erlebt und wie die Morde sie aus ihrem bisherigen Leben rissen. Aber auch darüber, wie sie gemeinsam eine ungeheure Kraft entwickeln konnten, die sie bis heute immer weiterkämpfen lässt: gegen das Vergessen und für eine Zukunft ohne Ausgrenzung. Das Jugendbuch „Unser Schmerz ist unsere Kraft“ greift diese Punkte und die Erinnerungsarbeit auf.
Bis zur sogenannten Selbstenttarnung des NSU im November 2011 wurden die Angehörigen der Opfer durch Strafverfolgungsbehörden, Verwaltung und Politik, aber auch von Teilen der Medien nicht ernst genommen, allein gelassen und sogar verdächtigt, selbst in die Mordtaten und Anschläge verwickelt zu sein. Die Ignoranz sowie die falschen Beschuldigungen gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen waren vielfach von rassistischen Haltungen geprägt. Deren Forderungen nach lückenloser Aufklärung der Taten des NSU und des dahinterstehenden neonazistischen Netzwerks wurden in den folgenden Jahren nicht erfüllt, bis heute ungeklärt ist nicht zuletzt die Rolle, die Inlandsgeheimdienste und Strafverfolgungsbehörden im NSU-Komplex spielten.
Gamze Kubaşık und Semiya Şimşek lernten sich bei dem Schweigemarsch in Kassel im Mai 2006 kennen, den die Familie Yozgat, deren Sohn Halit am 6. April 2006 in seinem Internetcafé ermordet worden war, unter dem Motto „Kein zehntes Opfer!“ organisiert hatte. Seither kämpfen sie gemeinsam um Aufklärung, Erinnerung und Konsequenzen.
Moderiert wird die Veranstaltung von Ali Şirin.
Eintritt frei und ohne Anmeldung. Spenden erwünscht.

Gamze Kubaşık, geboren 1985 in Pazarcık, Türkei, ist politische Rednerin und in der politischen Gedenkarbeit aktiv. Sie lebt mit ihrer Familie in Dortmund. Sie engagiert sich unter anderem im bundesweiten Solidaritätsnetzwerk der Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, kämpft gegen Rassismus und erzählt ihre Geschichte in Schulen.
Foto © Simon Milz

Christine Werner, geboren 1967 in Landau/Pfalz, ist Autorin und freie Journalistin. Für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk schreibt sie Features zu sozialen und gesellschaftspolitischen Themen. Dabei hat sie sich immer wieder mit dem Thema NSU beschäftigt und mit Hinterbliebenen und Opfern rechter Gewalt gesprochen.
Foto © Karin Maigut

Semiya Şimşek, geboren 1986 in Friedberg, lebt seit 2012 mit ihrer Familie in der Türkei, wo sie als Sozialarbeiterin tätig ist. 2013 wurde sie für ihre Rede bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des NSU mit dem Olympe-de-Gouges-Preis ausgezeichnet. Gemeinsam mit Gamze Kubaşık engagiert sie sich in Bündnissen und im bundesweiten Solidaritätsnetzwerk.
Foto © Simon Milz


