Es kommen zu viele, es braucht Maßnahmen gegen die Zuwanderung durch Asylsuchende, Kontrollen reichen nicht, das Flüchtlingsrecht muss geändert werden. Die Union bietet Mithilfe an, geißelt genüsslich die Überforderung der Bundesregierung. Das sind Akzente der aktuellen politischen Debatte, und das ähnelt sehr den Jahren 1992 und 1993, als das deutsche Grundrecht auf Asyl als Konsequenz einer solch hitzigen und populistisch geführten Diskussion abgeschafft wurde.

Sind die Situationen vergleichbar? Lässt sich aus 1992 etwas lernen? Warum können in der Flüchtlingspolitik die gleichen Sprüche, die gleichen „Lösungsvorschläge“ immer wieder benutzt werden, ohne aus der Mode zu kommen?

Wir fragen dies Patrice Poutrus . Er ist Historiker, und hat sich intensiv mit dem deutschen Umgang mit dem Asylrecht und mit Geflüchteten beschäftigt.

In Kooperation mit dem Bayerischen Flüchtlingsrat